„Industrie 4.0 / Controlling 4.0“ – 40. Congress der Controller in München eröffnet

In München ist am Montag, 20. April 2014, der 40. Congress der Controller mit über 550 Teilnehmern eröffnet worden. Thema dieser führenden Controlling-Veranstaltung Europas unter dem Motto „Industrie 4.0 / Controlling 4.0 – Vision. Revolution. Herausforderung.“ sind die Konsequenzen aus aktuellen Entwicklungen wie Big Data, Industrie 4.0, Nachhaltigkeitsthemen für das Controlling und die Controller.

In seiner Begrüßungsansprache ging der Vorsitzende des gastgebenden Internationalen Controller Vereins (ICV), Siegfried Gänßlen, auf die Herausforderungen für das Controlling durch Industrie 4.0 ein. Die Hannover Messe habe eindrucksvoll bestätigt, dass "Industrie 4.0" keine Zukunftsmusik sei: Die vernetzte Produktion, die smarte Fabrik und die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten sind technisch machbar. "Auch wenn die Umsetzung wahrscheinlich eher als dynamische Evolution ablaufen wird, werden die Auswirkungen von Industrie 4.0 revolutionären Charakter haben: Sie werden nicht allein die Welt der Produktion und die Beziehungen von Produzenten, Lieferanten und Kunden verändern, sondern gesamtgesellschaftliche Dimensionen haben. Es ist eine Revolution, die auf leisen Sohlen kommt."

Gänßlen verwies auf eine aktuelle Umfrage, wonach sich 84 Prozent der Topmanager zu wenig über Chancen und Risiken informiert fühlen, die sich mit Industrie 4.0 verbinden: "Dementsprechend hat die große Mehrheit der befragten Manager keine konkreten Pläne dafür", so der ICV-Vorsitzende. "Möglicherweise liegt dies daran, dass Industrie 4.0 zu sehr auf die Frage reduziert wird, welche neuen Technologien einzusetzen sind und mit welchen Investitionen und Umsetzungsproblemen dies verbunden ist. Tatsächlich aber - und hier zitiere ich den Ingenieur und Leiter des Zukunftsfelds Cyber-Physische Systeme der Wittenstein AG, Jochen Schlick -, tatsächlich aber ist 'Industrie 4.0 keine neue Technologie', sondern 'sie bedeutet das Ende der Ineffizienz'. Und - so müsste man ergänzen - den Anfang neuer Möglichkeiten, den Anfang für veränderte und innovative Geschäftsmodelle.

Hier kommt der Controller als Business Partner des Managements ins Spiel." Wie ein "Controlling 4.0" entsprechend aussehen muss, wie sich die Rolle und das Aufgabenfeld des Controllers durch Industrie 4.0 weiterentwickelt, darüber soll in den kommenden zwei Tagen engagiert diskutiert werden, so Gänßlen.

Auf der Agenda des 40. Congress der Controller am 20./21. April stehen:

  • die Keynote des Gründers und Ehrenvorsitzenden des ICV, Dr. Dr. h.c. Albrecht Deyhle
  • die Verleihung des ControllerPreises mit der anschließenden Vorstellung der beispielhaften Controlling-Lösung durch den Preisträger im Plenum
  • Vorträge im Plenum namhafter Referenten wie: Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber (WHU Vallendar, ICV-Kuratoriumsvorsitzender), Jurate Keblyte (CFO KUKA Roboter GmbH), Dr. Andreas Matje (CFO OMV Petrom), Sylvia K. Wellensiek (Geschäftsführerin Human Balance Training Akademie), Dr. Lars Grünert (CFO TRUMPF GmbH + Co. KG), Dr. Rita Niedermayr-Kruse (Geschäftsführerin Controller Institut), Prof. Dr.-Ing. Horst Zuse (TU Berlin) sowie Prof. Dr. Heimo Losbichler (FH Oberösterreich Steyr)

Am Nachmittag des Eröffnungstages arbeitet der Congress in drei Themenzentren:

  1. "Controlling und Industrie 4.0",
  2. "Investitions-Controlling - ein Schwerpunkt des Green Controlling",
  3. "Von Big Data zu Executive Decisions".