Was ist Controlling?

Controlling ist...

Während das Rechnungswesen mit der Finanzbuchhaltung die Vorgänge mit externen Auswirkungen umfasst, umspannt die Betriebsbuchhaltung die internen Unternehmensvorgänge. Das Controlling ergänzt und erweitertet diese beiden Bereiche, indem es deren Informationen sammelt, verarbeitet und auswertet. 

Lesen Sie dazu auch die Grundsatzposition von ICV und IGC über das Verständnis von Controlling und die Rolle des Controllers.  Das Grundsatzpapier liegt in 13 Sprachen vor. 

1.  Controller und Controlling

Controlling allgemein bedeutet Steuern oder Regeln. Controller in unserem Sinne gestalten und begleiten den

  • Management-Prozess der Zielfindung,
  • die Planung und Steuerung der Unternehmensprozesse
  • und tragen damit Mitverantwortung für die Erreichung unternehmerischer Ziele.

Der Controller sorgt dafür, dass jeder sich im Rahmen der erarbeiteten Ziele und Pläne selbst kontrollieren kann. Das Controlling wird jedoch nicht  von den Controllern allein betrieben. Es entsteht  durch Manager und Controller im Team.

2.  Auf dem richtigen WEG

Das Wort WEG ist das Leitwort für die Unternehmensplanung.

  • Das W steht für Wachstum.
  • Das E steht für Entwicklung.
  • Das G steht für Gewinn.

3.  Controller-Arbeit

Controller-Arbeit ist Methodik und Verhalten. Die Methoden sind Rechnungs- und Planungswesen und das Verhalten beinhaltet Führung durch Ziele. Das bedeutet, dass Controller-Arbeit Verhaltenskenntnis erfordert wie zum Beispiel das Frageverhalten.

Was ist operatives Controlling?

Das operative oder auch mittelfristige Controlling der Zielbildung, Planung sowie Steuerung bezieht sich auf einen einjährigen Horizont.

Zu den Zielgrößen gehören

  • Liquidität
  • Gewinn
  • Stabilität

Basierend auf IGC-Controller-Wörterbuch, International Group of Controlling (Hrsg.)

Was ist strategisches Controlling?

Zum strategischen Controlling gehören

  • Entwurf
  • Prüfung
  • Durchsetzung
  • Überwachung 

von Strategien ohne limitierten zeitlichen Horizont. Die zeitliche Dimension ergibt sich aus der Strategie selbst. 

Zielgrößen sind 

  • Erfolgspotenziale (bestehend/zukünftig)
  • Marktanteile (bestehend/zukünftig)
  • (Free) Cash Flow

Basierend auf IGC-Controller-Wörterbuch, International Group of Controlling (Hrsg.)

Wie funktioniert Controlling?

Die Daten aus Buchhaltung und Kostenrechnung bilden die Basis für die Arbeit des Controllers. Mithilfe seiner Instrumente und Methoden verarbeitet er die dort generierten Daten, wertet sie aus und kann damit seinen Partnern im Unternehmen (Management, Mitarbeiter) einen weitreichenden Überblick über die Unternehmenssituation geben. Diese Berichte erstellt er in festgelegten Perioden oder bei Bedarf, z.B.

  • Wirtschaftlichkeitsrechnungen als Grundlage für Make-or-Buy-Entscheidungen
  • ABC-Analysen
  • Gemeinkostenwertanalysen
  • Budgetüberwachung
  • Kundenerfolgsrechnung
  • Balanced Scorecard

Ziele des Controllings

Generelles Ziel des Controllings ist die Verbesserung der betrieblichen Tätigkeit, indem Controller und Controlling Informationen liefern, die die Entscheidungsfindung auf allen Unternehmensebenen erleichtern, weil sie für mehr Transparenz sorgen. Das können sein: 

  • Daten über Produktivität, Kapazität, Lohnkosten
  • Analysen Status Quo
  • Beschreibung Abweichungen vom Gewünschten
  • Beschreibung/Definition von Kennzahlen und Zusammenhängen (z.B. im Keyaccount-Management: Zeitaufwand Betreuung Kunde im Verhältnis zur Wichtigkeit des Kunden für das Unternehmen)

Controlling ermittelt Abweichungen vom Plan. Controlling sorgt für Effizienz z.B. an Stellen, in denen Leistungen erbracht werden und Kosten entstehen. Zielvereinbarungen und Nebenbedingungen werden in Abstimmung mit übergeordneten Unternehmenszielen überwacht. Controlling und Controller als übergeordnete Instanz geben damit den Verantwortlichen die Möglichkeit, schnell auf Entwicklungen reagieren zu können, um das Erreichen des Gesamtziels zu gewährleisten. 

Welche Instrumente gibt es im Controlling?

Ein Controller hat viele Instrumente zur Verfügung, um die anspruchsvollen Ziele, die im Rahmen des Controllings gesetzt werden, zu erreichen. Grundlage für alle Werkzeuge sind die Zahlen, die Buchhaltung und Kostenrechnung dem Controller zur Verfügung stellen. 

PLANUNG 

Im Controlling wird ein Planungssystem aufgebaut, das alle Unternehmensbereiche abdeckt: 

  • Absatzplanung
  • Produktionsplanung
  • Beschaffungsplanung
  • Personalplanung
  • Kostenplanung
  • Betriebsergebnisplanung

Dabei ist zu beachten, dass die Pläne untereinander gekoppelt sind und damit Abhängigkeiten entstehen. Entsprechend oft sind bei Änderungen an einer Stelle erneute Planungsrunden anzustoßen. Eine Planung ohne Änderungsbedarf kann zum Beispiel darauf hinweisen, dass Überkapazitäten bestehen, die vermieden werden sollten. Mehrere Planungssysteme mit unterschiedlichen Planungshorizonten sind zu empfehlen. Je näher der Planungshorizont, umso exakter muss die Vorhersage sein. 

BUDGETIERUNG

Ihre Basis ist sind die genehmigten Werte aus der Planung. Die Budgetierung ordnet sie den Verantwortungsbereichen zu. Die Budgetvereinbarungen umfassen die Kosten und die Leistungen der einzelnen Kostenstellen. Sie werden regelmäßig hinsichtlich der vereinbarten Ziele überwacht und Abweichungen hinsichtlich ihrer Ursachen geprüft und korrigiert. Dabei hebt die Abweichungsanalyse nicht nur auf negative Entwicklungen ab. Auch positive Abweichungen müssen analysiert und bewertet werden und anhand von Angleichungen der Planwerte von dadurch tangierten Unternehmensbereichen berücksichtigt werden. 

PROZESSKOSTENRECHNUNG

Mit ihrer Hilfe ist die permanante Überwachung der Kosten betrieblicher Abläufe für den Controller möglich. Zunächst werden dafür die Gemeinkosten auf die Prozesse verteilt. Prozesse können sein: 

  • Auftragsbearbeitung
  • Bestellvorgang
  • Reklamationsbearbeitung

Dazu werden wiederholbare Regeln definiert, um Kostenentwicklungen regelmäßig prüfen und bei Bedarf schnell eingreifen zu können. 

WEITERE WICHTIGE INSTRUMENTE IM CONTROLLING

  • Wirtschaftlichkeitsberechnung
  • Liquiditätsplanung
  • ABC-Analyse