„Moderne Wertorientierung“: ICV zum Führungskulturwandel

„Controlling 4.0“: Entwicklungen der Unternehmenspraxis wirken auf Controlling / Publikation stellt Ergebnisse eines bislang einmaligen interdisziplinären Projekts vor

Mit seiner neuesten Publikation "Moderne Wertorientierung" greift der Internationale Controller Verein (ICV) den Wandel in der wirtschaftlichen Führungskultur auf. Dieser ist eine Folge von Entwicklungen in der Unternehmenspraxis - wie Vernetzung, Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Industrie 4.0 - und macht die aktive Teilhabe der Menschen an der Wertschöpfung und an den sozialen Prozessen zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor.Mit den daraus folgenden Auswirkungen auf das Controlling befasst sich die neue Publikation.

In seinem Geleitwort schreibt der ICV-Vorsitzende Siegfried Gänßlen: "So wie sich die traditionelle Gütererzeugung allmählich zur 'Industrie 4.0' verändert, beginnt auch für die betriebswirtschaftliche Führungsaufgabe der Zielsetzung, Planung und Steuerung der Übergang zum 'Controlling 4.0'." Gänßlen verweist auf das Leitziel der ICV-Controlling-Philosophie: den ökonomisch nachhaltigen Erfolg. Dieser Herausforderung stelle sich der nun vorliegende Leitfaden "Moderne Wertorientierung".

Im Kern geht es um folgende Elemente:

  • Controller müssen das Geschäft, den Leistungskern ihres Unternehmens kennen und verstehen: Wie wird aus eigenen Produkten und Leistungen ein "Gut" für andere und welche "erlaubten Kosten" ergeben sich daraus?
  • Controller gestalten wirtschaftlich relevante Qualität als Transformations-Prozess von Produkten und Leistungen in begehrenswerte Güter.
  • Controller verbinden die Zahlungsströme des Unternehmens mit den daraus generierten Einkommen der beteiligten Stakeholder (Interessengruppen) und einer dynamischen Balance der damit verbundenen Interessen.
  • Controller befassen sich mit den Wirkungen der Tätigkeit ihres Unternehmens auf alle Stakeholder und Vermögensarten, einschließlich der sozialen Beziehungen und der Natur.
  • Controller betrachten die Volatilität der Prozesse als normal, nutzen moderne Methoden der Korridor- und Breitbandplanung und beziehen Abweichungen auf die erfassten Verteilungen der Risiken.
  • Controller nehmen die "Wertschöpfung über die Zeit" als Ausgangsbasis für Zielsetzung, Planung und Reporting.
  • Controller streben in ihrer eigenen Arbeit nach einer daten-basierten Partnerschaft mit den Führungskräften ihres Unternehmens, um gemeinsam an vernetzten, wettbewerbsfähigen Geschäftsmodellen zu arbeiten und die Menschen auf allen Ebenen in diese Prozesse einzubeziehen.

Die anlässlich des 40. Congress der Controller, der größten Fachtagung der deutschsprachigen Controlling-Gemeinschaft am 20./21. April in München, herausgegebene Schrift ist vorläufiger Höhepunkt eines bislang einmaligen interdisziplinären ICV-Projekts. Dem Autorenteam unter Leitung von ICV-Vorstandsmitglied Walter Schmidt gehören neben Thorsten Kempe, Peter Lorson, Stefan Müller, Rainer Vieregge, Roland Bardy, Christopher Storck und Karl-Heinz Steinke die Leiter von fünf ICV-Fachkreisen an: Andreas Krimpmann, "Controlling und IFRS"; Frank Ahlrichs, "Controlling und Qualität"; Dr. Reimer Stobbe, "Kommunikations-Controlling"; Rainer Kalwait, "Controlling und Risikomanagement"; Sebastian Berlin, "Green-Controlling". Die Publikation "Moderne Wertorientierung" ist im Haufe-Verlag erschienen. Der Vertrieb erfolgt über den Haufe-Verlag und über den ICV. Eine Leseprobe ist auf der ICV-Website im Bereich "Controlling-Wissen" -> "Fachthemen" online.