SLOWENIEN: WO SICH ALPINE, PANNONISCHE UND MEDITERRANE WELTEN TREFFEN



Slowenien auf einen Blick

  • Hauptstadt: Ljubljana 
  • Fläche: 20.273 km² 
  • Einwohner: 2 108 977
  • Wichtige Städte: Ljubljana, Maribor, Kranj 
  • Sprache: Slowenisch  
  • Währung: Euro 
  • Unabhängiger Staat seit 1991

Controlling in Slowenien: Einblicke von der ICV Delegierten Dragica Erčulj

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Controllings und des ICV in Südosteuropa: Annegret Glöckner, ICV Executive Advisor für Firmenmitglieder, im Interview mit Dragica Erčulj, Leiterin ICV Arbeitskreis Slowenien und ICV Delegierte für Südosteuropa.

Lassen Sie uns über den ICV in Slowenien und der Adria-Region sprechen. Wie ist die Historie? Was waren die ersten Schritte dieser Zusammenarbeit?

Erčulj: Ich war es, die den ersten Schritt gemacht hat. Es war eine spontane Aktion. In Slowenien hat das Controlling mit großer Unterstützung meiner 1995 gegründeten Controlling-Schule begonnen und sich daraus entwickelt. Meine Studenten wollten über die aktuellen Trends im Controlling informiert bleiben und wir haben versucht, einen Alumni-Controller-Club zu gründen. Ich war damals schon Mitglied im ICV und schlug vor, einen ICV Arbeitskreis in Slowenien zu gründen.

Die Saat war eingebracht, alles andere war nur eine Frage der Organisation. Ich rief Alfred Blazek an, Mitbegründer der CA Controller Akademie. Wir kannten uns von den CA-Seminaren und der Organisation der Controlling-Schule in Slowenien. Er schlug vor, gemeinsam mit Dr. Herwig Friedag, der damals für die Internationalisierung des ICV zuständig war, nach Slowenien zu kommen, um uns bei unserem ersten Treffen zu helfen. Schließlich wurde im März 2007 der ICV Arbeitskreis Slowenien gegründet. Es war wirklich ein nettes Treffen, voller Energie und mit 24 Teilnehmern, gespannt auf Wissen und praktische Erfahrungen. Fast alle von ihnen wurden innerhalb eines Jahres nach dem Treffen Mitglieder.

Mittlerweile bin ich nicht nur Leiterin dieses Arbeitskreises, sondern auch Delegierte des ICV für Südosteuropa, um Menschen in anderen Ländern bei der Gründung von Arbeitskreisen zu unterstützen. 

Wie würden Sie die Rolle Deutschlands, Österreichs und der Schweiz als Wirtschaftspartner Sloweniens beschreiben?
Erčulj:
Die DACH-Länder, Italien und Kroatien sind für Slowenien die wichtigsten Wirtschaftspartner. Österreich ist der direkte Nachbar und daher prädestiniert für einen intensiven wirtschaftlichen Austausch. Für die slowenische Wirtschaft ist Deutschland jedoch der wichtigste Handelspartner. Die Exportquote nach Deutschland beträgt ca. 20% des Gesamtexports, die Importquote aus Deutschland ca. 16% des Gesamtexports. Slowenien importiert vor allem Maschinen, Kfz-Teile und Fahrzeuge aus Deutschland, während Slowenien vor allem Fahrzeuge, Arzneimittel und elektronische Geräte in den deutschen Markt exportiert.

Wie sind Slowenien und die Adria innerhalb des ICV Netzwerks organisiert – und wie ist der ICV heute in diesem Bereich vertreten?
Erčulj: Der ICV ist in der SECE-Region (Südosteuropa und Mitteleuropa) durch neun ICV Arbeitskreise vertreten, nämlich Slowenien, Kroatien (2 Arbeitskreise), Serbien, Bosnien und Herzegowina in der Region Adria sowie Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Spanien. Die meisten von ihnen wurden nach dem Arbeitskreis Slowenien innerhalb der letzten zehn Jahre gegründet. Der ICV ist regional organisiert und jede Region hat viele Arbeitskreise. Die Adria unterscheidet sich von anderen, weil sie aus vielen Ländern besteht – einschließlich unterschiedlicher Kulturen, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Sprachen. Kontakt zu allen Arbeitskreisleitern zu halten bedeutet, verschiedene Menschen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und Englisch als gemeinsame Sprache zu verwenden. Heutzutage ist das nicht schwierig, wir sind online verbunden.

Wer sind die typischen ICV Mitglieder in Slowenien?
Erčulj: Der ICV Slowenien hat etwa 60 Mitglieder. 60% sind Frauen, die aus ganz Slowenien, aus verschiedenen Branchen und Geschäftsbereichen kommen. Die meisten von ihnen sind ManagerInnen und ControllerInnen, CFO und andere. Wir hatten ein schnelles Wachstum, Meetings nach Plan (3-4 mal pro Jahr) und eine solide Anzahl von begeisterten TeilnehmerInnen bei jedem Meeting. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Dinge aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation in Slowenien und auf der ganzen Welt geändert. Aber wir treffen uns trotzdem, einmal im Monat auf ZOOM.

Viele multi-nationale Konzerne aus Deutschland/Österreich sind in Slowenien aktiv. Neigen diese dazu, sich stärker mit dem ICV zu verbinden, wenn die Zentrale bereits ICV Firmenmitglied ist?
Erčulj:
In Slowenien haben Unternehmen in der Regel keine großen Controlling-Abteilungen, sondern ein bis drei Controller. Ich habe vor einigen Jahren eine Untersuchung dazu gemacht. Die Anzahl der Controller in einem Unternehmen hängt vom Management, der Art der Führung und dem Erfolg des Unternehmens ab.

Gibt es Pläne für neue ICV Arbeitskreise in der Adria?
Erčulj:
Ja, es gibt immer ein Interesse, aber Covid hat das Wachstum gestoppt. Ich hoffe, dass sich die Situation bald bessert. Bis 2021 planen wir einen neuen ICV Arbeitskreis und bis 2022 zwei weitere in verschiedenen Ländern.

Der ICV in Slowenien

Dragica Erčulj
Leiterin des ICV Arbeitskreises Slowenien
ICV Delegierte für Süd-Ost Europa
dragica.erculj{bei}icv-controlling.com
ICV Arbeitskreis Slowenien


Weitere Informationen

Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer
Poljanski nasip 6
1000 Ljubljana

Telefon +386 1 252 88 60
eMail: ahk{bei}ahkslo.si

 

Weitere Links


ICV Executive Advisor für Firmenmitglieder

Haben Sie Fragen oder Anliegen rund um die Firmenmitgliedschaften im ICV, wenden Sie sich gerne direkt an

Annegret Glöckner
E-Mail: a.gloeckner{bei}icv-controlling.com

"Ein bedeutender und zukunftsträchtiger Standort auf der MAHLE Landkarte"

MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie sowie Wegbereiter und Technologietreiber für die Mobilität von morgen. Annegret Glöckner, ICV Executive Advisor Firmenmitglieder, im interview mit Jan-Frederek Thiele, Vice President Corporate Controlling MAHLE International GmbH, and Benjamin Hödl, Director Controlling Business Unit Mechatronics and Electronics. 

Glöckner: Sehr geehrter Herr Thiele, Herr Hödl – bitte stellen Sie sich und Ihre Rolle im Unternehmen vor.
Jan-Frederek Thiele:
Ich verantworte das Corporate Controlling bei MAHLE, das u. a. die Bereiche Konzernberichtswesen, Controlling Governance sowie das Konzernrechnungswesen umfasst. Ich habe vor 15 Jahren als Trainee bei MAHLE angefangen, war während dieser Zeit unter anderem 2 Jahre in England und 5 Jahre in Spanien, anschließend verantwortlich für das Controlling der europäischen Gesellschaften des MAHLE Behr Teilkonzerns, bevor ich das Corporate Controlling übernommen habe.

Benjamin Hödl: Ich bin ebenfalls seit vielen Jahren bei MAHLE tätig. Als Business Unit Controller bin ich aktuell verantwortlich für die Business Unit (BU) Mechatronik und Elektronik im MAHLE Konzern, die als eigenständiger Bereich zum 1. Januar 2020 geschaffen wurde.

Das Business Unit Controlling umfasst sämtliche Controlling Bereiche wie bspw. Operations Controlling, Projektcontrolling, R&D Controlling, Planung, Analyse und Reporting. Bei uns zusammengefasst unter dem Stichwort Business Partnering.

Auch ich habe während meiner 18-jährigen Tätigkeit bei MAHLE verschiedene Stationen im In- und Ausland durchlaufen, unter anderem war ich in Frankeich und Japan in verantwortlichen Positionen tätig.

Glöckner: Wie sieht die Aktivität von MAHLE in Slowenien aus? 
MAHLE:
 In der Tat ist Slowenien seit dem Jahr 2014, als wir die slowenische Letrika Gruppe akquirierten, mit insgesamt fünf Standorten ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Elektronik- und Mechatronik-Aktivitäten von MAHLE. Der Standort in Sempeter ist sowohl für die Fertigung als auch für die Forschung & Entwicklung der europäische Hub für das Geschäftssegment der Mechatronik. Darüber hinaus gibt es derzeit weitere Produktionsstandorte in Bovec und Komen sowie Entwicklungseinrichtungen in Ljubljana und in Maribor.

Seit der Akquisition wurden organisch weitere Produkte industrialisiert, sodass dieses stark weiterentwickelte Geschäft somit heute ein wesentliches Element unserer dualen Strategie ist, bei der wir uns sowohl auf die weitere Optimierung von Verbrennungsmotoren fokussieren und andererseits neue Geschäftsfelder im Bereich alternativer Antriebe erschließen. Nach aktueller Planung soll dort zukünftig ein mittlerer dreistelliger Millionen Euro Umsatzbetrag erwirtschaftet werden.

Glöckner: MAHLE hat vergangenes Jahr sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert, ein Weltkonzern und einer der 20 größten Automobilzulieferer weltweit mit mehr als 72.000 Beschäftigten. Heute steht die Automobilbranche weltweit vor einem großen Transformationsprozess hin zu alternativen Antriebslösungen. Slowenien ist als Land mit starken Automotive-Sektor dabei genauso herausgefordert, sich diesem Transformationsprozess zu stellen.
Herr Thiele, was versteht man bei MAHLE unter dualer Konzernstrategie? Wie sieht der Transformationsprozess hin zu alternativen Antriebssystemen aus, und wie sind die slowenischen Tochtergesellschaften in diesen Prozess eingebunden?
Jan-Frederek Thiele:
Im Rahmen unserer Konzernstrategie verfolgen wir das Ziel, auf Basis der Stärkung unserer klassischen Produktbereiche den Wandel von MAHLE hin zu Technologien jenseits des Verbrennungsmotors weiter zu beschleunigen. Im Umfeld des Verbrennungsmotors wollen wir stark bleiben, solange er auf den internationalen Märkten gebraucht und von unseren Kunden nachgefragt wird. Denn nicht der Verbrennungsmotor ist das Problem, es sind die fossilen Kraftstoffe. Der Verbrennungsmotor hat in Verbindung mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen in der Tat große CO2-Einsparpotenziale. Dieser etablierte Teil der Konzernstrategie spielt eine sehr große Rolle, auch weil wir damit die finanziellen Mittel erwirtschaften, um unser Portfolio mit unverändert hoher Intensität in Richtung E-Mobilität, Brennstoffzelle, Wasserstoff und E-Fuels weiter zu entwickeln. Rund 60 Prozent unseres Umsatzes generieren wir bereits unabhängig vom Pkw-Verbrenner – Tendenz steigend. Bis 2030 sollen es gut drei Viertel sein. Wir sind in der Transformation also voll auf Kurs.

Slowenien spielt mit seinem Fokus auf Elektronik- und Mechatronik-Aktivitäten dabei eine bedeutende Rolle, insbesondere bei der E-Mobilität. Im übrigen sind wir mittlerweile einer der größten Arbeitgeber in Slowenien und auch in das soziale, kulturelle und universitäre Leben Sloweniens stark eingebunden. So besteht eine Partnerschaft mit der Felu Universität in Ljubljana. Darüber hinaus fördert MAHLE beispielsweise die E-Mobilitäts-Rallye. .

Glöckner: Kommen wir nun zum Controlling bei MAHLE. Sie sind Vice President Corporate Controlling. Welche Themen treiben Sie derzeit um?
Jan-Frederek Thiele:
Für mich geht es im Controlling einerseits ganz stark um die wachsende Herausforderung, immer eine belastbare Grundlage für die richtigen Entscheidungen des Managements zu liefern, es also möglich zu machen, dass Zahlen und Informationen unverzüglich in die Entscheidungsprozesse gelangen. Zum anderen geht es auch darum, die Kosteneffizienz kontinuierlich zu steigern.

Auch unser Controlling befindet sich derzeit in einem Transformationsprozess. So bauen wir den Bereich aktuell grundsätzlich um, mit Fokus auf die Felder Governance, Data Production und Business Partnering. Gerade bei einem global agierenden Konzern wie MAHLE ist eine starke Governance wichtig, damit über die Festlegung verbindlicher Regeln fürs Controlling und das interne Rechnungswesen globale Vergleichbarkeit geschaffen wird.

Glöckner: Die Digitalisierung ist nicht Thema unseres Gesprächs heute. Möchten Sie dennoch etwas sagen zum Stand der Entwicklungen bei MAHLE?
MAHLE: Das Thema Digitalisierung spielt natürlich eine ganz zentrale Rolle bei MAHLE. Nur so viel: Das Jahr 2020 hat der Digitalisierungsstrategie von MAHLE einen weiteren Schub verliehen und zwar über Themen wie Industrie 4.0 hinaus. In jedem Bereich des Konzerns arbeiten wir an diesem wichtigen Thema und etablieren digitale und modulare Prozesse.

Glöckner: Können Sie uns beschreiben, wie das BU Controlling organisiert ist. Wie viele Mitarbeiter sind hier beschäftigt und wie viele davon in Slowenien?
Benjamin Hödl:
Unsere Business Unit ist in vier globale Geschäftssegmente gegliedert. In diesen wiederum sind Werke und Tech Center organisiert. Auf jeder Ebene gibt es entsprechende Controlling-Funktionen. In Slowenien haben wir eine starke Mannschaft, die auch standort- bzw. länderübergreifend tätig ist, etwa bei der Erstellung von Angebotskalkulationen.

Glöckner: Beschreiben Sie uns doch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Beispiel der Budgetplanung (oder des Monatsreportings)? Was sind Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit slowenischen Kollegen?
MAHLE: 
Klassisches Beispiel ist die Durchsprache der Monatsreportings. Die Zusammenarbeit mit den slowenischen Kollegen funktioniert dabei sehr gut. Wir sind eng miteinander vernetzt. Auf beiden Seiten sitzen fachlich hoch qualifizierte Kolleginnen und Kollegen mit einem gemeinsamen Verständnis für unsere Ziele und Aufgaben. Die Kommunikation läuft reibungslos.

Glöckner: Gibt es Erfahrungen bei MAHLE mit Entsendungen von Finance/Controlling-Mitarbeitern ins Ausland, vielleicht sogar von/nach Slowenien? Was sind die Chancen und wo liegen die Herausforderungen einer solchen Entsendung?
MAHLE:
Generell spielen bei MAHLE Entsendungen eine sehr starke Rolle, und sie werden gerade im Finanz- und Controllingbereich auch bewusst gefördert.

Die Auslandseinsätze sollen die unternehmerische, gestalterische und eigenverantwortliche Prägung des Mitarbeiters fördern. Interkulturelle Trainings helfen dabei. Neben der Übernahme wichtiger Aufgaben stehen sowohl die fachliche und inhaltliche als auch eine persönliche Weiterbildung identifizierter Potenzialträger im Vordergrund.

Slowenien ist aufgrund seiner Bedeutung im Konzern sowie seiner zentralen Lage in Europa ein attraktiver Standort. Und so überrascht es wenig, dass der Austausch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Controlling über Entsendung zwischen Slowenien und der Unternehmenszentrale in Deutschland in beiden Richtungen sehr gut läuft.

Glöckner: Wie würden Sie abschließend den folgenden Satz ergänzen: Slowenien ist für MAHLE .... ?
Jan-Frederek Thiele:
 .... ein bedeutender und zukunftsträchtiger Standort auf der MAHLE Landkarte im Sinne unserer dualen Konzernstrategie.
Benjamin Hödl: ...mit seinem gut ausgebildeten Personal ein wichtiger Baustein auf dem Wachstumspfad des Geschäftsbereichs Mechatronik und Elektronik.

Glöckner: Herr Thiele, Herr Hoedl, ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch.


ACC Adriatic Controlling Conference: Die erste und zentrale Veranstaltung des ICV in Südosteuropa

Die erste ACC fand 1999 in Ljubljana, Slowenien, statt. Die Adriatic Controlling Conference ist eine der ältesten Veranstaltungen in der ICV Community und definitiv die erste in der Region Südosteuropa. Seitdem nehmen jedes Jahr viele Teilnehmende aus Slowenien und dem Ausland an dieser hochkarätigen Veranstaltung teil. ACC bringt ManagerInnen, Finanziers, BuchhalterInnen, IT-Fachleute und viele andere zusammen, die davon überzeugt sind, dass die Teilnahme an einer Konferenz eine einzigartige Gelegenheit ist, von den Besten zu lernen. Die ACC ist eine Konferenz mit Fokus auf der Praxis.

Ziel der jährlichen Controlling-Konferenz ist es, neue Trends im Controlling vorzustellen, europäische Good Practices und moderne Methoden der Unternehmenssteuerung kennenzulernen und zu übertragen, Erfahrungen mit Teilnehmenden und ReferentInnen aus Slowenien und Europa auszutauschen, neue und aktuelle Themen zu erschließen und vor allem ein angenehmes Zusammensein für all jene zu pflegen, für die Controlling ein Instrument ist, das den Weg zum Erfolg und zu guten Ergebnissen führt.

Mehr über vergangene Adriatic Controlling Conferences

Impressionen


Kurz gesagt: Fakten über Investoren, Automobilindustrie, Geografie und COVID

Attraktiv für Investoren

Aktuell hat Slowenien immer noch die Nase vorn bei der Gunst der Auslandsinvestoren, allerdings nimmt der Wettbewerb deutlich zu. Andere Länder dieser Region bemühen sich ebenfalls um ausländische Investoren und kommen dabei auch voran. Neue EU-Länder wie Rumänien, Bulgarien oder der Beitrittskandidat Serbien bieten ebenfalls attraktive Standorte für Investoren, und das nicht selten kostengünstiger.

Die Industrieproduktion macht mit mehr als 35 %, hauptsächlich aus dem Automobilsektor und deren Zulieferern, der Pharmabranche und Nahrungsmittelerzeugung, den bedeutendsten Teil für Investoren aus. Aber der Finanzsektor und der Handel sind ebenfalls sehr wichtige Bereiche für Investoren in Slowenien.

Die Automobilindustrie - eine Erfolgsgeschichte

Die slowenische Automobilindustrie trägt mit einem jährlichen Umsatzanteil von ca. 7,5 Mrd. Euro zu 10 % des Bruttoinlandsproduktes der slowenischen Industrie bei. Die slowenischen Unternehmen des Automobilsektors sind ziemlich exportorientiert. Der Anteil dieser Branche an den gesamten Exporten des Landes beträgt mehr als 20 %. Etwa 100 Tier 1 und Tier 2 Lieferanten, aber auch mehr als 600 Tier 3 Zulieferer sind im Markt aktiv. Mehr als 25.000 Beschäftigte sind im Automobilsektor beschäftigt.

Die Automobilindustrie befindet sich aktuell in Slowenien ebenso wie weltweit in einem tiefgreifenden Transformationsprozess in Richtung elektrischer Antriebssysteme. Die Teilnahme an wichtigen technologischen und innovativen Trends wird als wesentlicher Erfolgsfaktor angesehen.

Die Logistikbranche – die geographische Lage zählt

Logistik ist aufgrund der zentralen geographischen Lage des Landes ein anderer wichtiger Sektor. Zwischen Alpen und Adria gelegen, ist Slowenien das Tor zu Südost- und Südeuropa. Die baltischen, adriatischen und paneuropäischen Hauptverkehrsrouten durchqueren Slowenien. Außerdem besitzt Slowenien mit Koper einen der bedeutendsten Häfen der Adria Region. Dieser Hafen ist auch für Österreich von hoher Bedeutung. Straßen- und Schienennetz sind im europäischen Vergleich überdurchschnittlich. Die Straßendichte kann als exzellent beschrieben werden. Slowenien weiß um seine herausragende Stellung aufgrund seiner geographischen Lage und hat aus diesem Grund eine solide Kompetenz im Bereich Logistik aufgebaut.

2019 machte die Tourismusbranche etwa 2,89 Mrd. Euro aus, was ungefähr 6 % des Bruttoinlandsproduktes der slowenischen Wirtschaft entspricht.

Die Coronakrise

Aufgrund der Corona Pandemie fand der jahrelange Wachstumstrend der slowenischen Wirtschaft ein jähes Ende, wie in beinahe jedem anderen Land. Slowenien musste in 2020 einen massiven Wirtschaftseinbruch in Höhe von 6 % des Bruttoinlandsproduktes hinnehmen, während die durchschnittliche Wachstumsrate in den Vorjahren noch bei etwa 3,9 % lag. Für die nähere Zukunft wird wieder mit einer günstigen Entwicklung gerechnet, sie dürfte schätzungsweise bei einem Wachstum von etwa 4,7 % für 2021 und 5,2 % für 2022 liegen, vorausgesetzt dass es Slowenien schafft, die Folgen der Pandemie so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.


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